Eine Möglichkeit, stereotype Rollenbilder bei möglichst vielen Menschen zu bekämpfen, kann die Förderung von konkreten Projekten und Initiativen sein.

Eine andere Möglichkeit als Partei ist es, an unseren Strukturen immer weiter zu arbeiten. Wie etwa die Unterstützung von FINTA-Personen bei uns in der Piratenpartei fördern. Beispielsweise haben wir ein überregionels Netzwerk zum Austausch, aber auch für konkrete Themenarbeit, das Piratinnen+FINTA-Netzwerk. Besonders wichtig ist es, sich ehrlich mit noch bestehenden Defiziten auseinander zu setzen, denn nur so können wir sie beseitigen. So ist es immer wieder ein großes Thema in unserer Partei, dass wir das Geschlecht unserer Mitglieder nicht erfassen, weil wir der Meinung sind, dass es uns und ansonsten auch den Staat nichts angeht. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen würden. Im Gegenteil, wir versuchen uns zu verbessern und zum Beispiel unsere Awareness-Strukturen auszubauen.

Ein wichtiger Beitrag ist auch allen Geschlechtern die gleichen Chancen in den aktuellen Wahlkämpfen zu geben und sie auch sichtbar zu machen. Menschen, die nicht den bekannten binären Geschlechterrollen entsprechen werden in der Öffentlichkeit oft unter den Teppich gegekehrt. Umso mehr freut es uns, dass wir auf unseren Listen auch trans und nichtbinäre Personen haben, die sich ermutigt gefühlt haben, für uns und für Dresden auf kommunaler Ebene zu kandidieren.

Und wir können als Partei auf bestehende Missstände hinweisen. Ein aktuelles Beispiel, welches es auch in die Dresdner Lokalpresse geschafft hat, war unsere Aktion zum feministischen Kampftag am 8. März. Zu diesem Anlass haben wir das "Blümchen verschenken" anderer Parteien und Kaufhäuser persifliert und unsere eigenen Blumen verschenkt. Es waren selbstgebastelte Papierblumen, die harte Fakten zur immer noch bestehenden Geschlechterdiskriminierung, finanzieller Ungleichheit und körperlicher Gewalt gegen FINTA-Personen enthielten.

Diese Aktion hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, solche queerfeministischen, intersektionalen Themen in möglichst viele Gesellschaftsschichten zu tragen. Deshalb wollen wir die Zusammenarbeit mit möglichst vielen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen fördern, um eben möglichst viele Menschen zu erreichen.